Die Gründe, warum Menschen ihre Tattoos entfernen lassen möchten, sind vielfältig: Ob jugendliche Schnapsidee, aus dem Trend gekommen oder Partnertattoo einer verflossenen Liebe. Ist die Entscheidung gefallen, das einst gewollte Motiv zu entfernen, stellen sich einige Frage, die die professionelle Tattooentfernung betreffen. Wie läuft eine Tattooentfernung ab? Was gibt es vor und nach dem Eingriff zu beachten? Wie viel kostet die Behandlung? Welche Schmerzen sind zu erwarten? Antworten liefert dieser Beitrag.
Drei Möglichkeiten und ihre Risiken
Inhalt auf einen Blick
Wer ein Tattoo entfernen lassen möchte, hat grundlegend mehrere Möglichkeiten. Ein eher altes und mittlerweile selten angewandtes Verfahren ist zunächst die Hautabschleifung. Dabei wird die oberste Hautschicht mittels einer Schleifmaschine, Säure, Hitze oder Kälte abgetragen. Diese Methode eignet sich allerdings nur für oberflächliche und kleine Tattoos, da sie nicht selten zur Narbenbildung führt und zudem ist eine lokale Narkose erforderlich.
Etwas verbreiteter ist hingegen die chirurgische Entfernung. Dabei werden die Tattoos operativ aus der Haut geschnitten und die entstandenen Lücken vernäht. Dies ist allerdings nur bei kleinen oder eher länglichen Tattoos möglich. Außerdem ist das Verfahren vergleichsweise teuer und eine Narbenbildung ist wahrscheinlich.
Am bekanntesten und weitaus beliebtesten ist die Tattooentfernung mittels einer Laserbehandlung. Hier werden die Farbpigmente des Tattoos, die sich in der zweiten Hautschicht befinden, mithilfe eines Lasers auf mehrere 100 Grad erhitzt. Dadurch zerplatzen die Pigmente und werden über das Lymphsystem ausgesondert. Für die gänzliche Entfernung sind mehrere Sitzungen notwendig. Die durchschnittliche Anzahl beläuft sich je nach Quelle auf mindestens fünf bis zehn Sitzungen. Dies ist letztlich stark abhängig vom individuellen Fall, etwa von Größe und Pigmentdichte. Zwischen den Sitzungen sollten jeweils mindestens vier bis sechs Wochen liegen, damit sich die Haut und das Immunsystem erholen können.
Laserbehandlungen sind nicht ganz risikofrei. Durch Lichtreflektionen können die Augen geschädigt werden, deswegen muss unbedingt ein Sichtschutz getragen werden. Auch kann es bei schlechten Durchführungen zu Verbrennungen, Pigmentveränderungen, Entzündungen und Narbenbildung kommen. Daher ist es besonders wichtig, das Verfahren nur bei medizinisch qualifiziertem Fachpersonal durchführen zu lassen. Die Schmerzen einer Laserbehandlung lassen sich dabei in etwa mit dem Stechen eines Tattoos vergleichen.
Über Vor- und Nachsorge
Die Tattooentfernung mittels einer Laserbehandlung ist nicht für alle Personengruppen zu empfehlen. Dazu zählen beispielsweise Schwangere. Zwar gibt es aktuell keine wissenschaftlich belegten Erkenntnisse, die nahelegen, dass eine Laserentfernung für Schwangere und ihr ungeborenes Kind gefährlich sein kann, absolute Risikofreiheit ist allerdings genauso auszuschließen. Die Sorge hierbei liegt vorwiegend in den Farbpigmenten, die bei einer Laserbehandlung aufgesprengt, dann über das Lymphsystem abtransportiert werden und so eventuell in die Muttermilch gelangen könnten.
Eine Laserbehandlung ist außerdem nur bei verheilten Tattoos möglich. Frisch gestochene Tattoos sollten nicht sofort entfernt werden, da dies die Haut zusätzlich reizt. Auch verschiedene gesundheitliche Einschränkungen können ein Hindernis für eine Laserbehandlung darstellen. Die Einnahme bestimmter Medikamente ist parallel zu vermeiden, darunter etwa Cortison. Auch wer Hautauffälligkeiten oder schwerwiegende Krankheiten hat, sollte vor der Behandlung mit dem Arzt Rücksprache halten.
Nach der Laserbehandlung ist die Haut meist stark gereizt. Deshalb ist die richtige Pflege entscheidend. In den ersten Tagen kann sich die betroffene Stelle ähnlich einer Verbrennung anfühlen. Hier gilt es, zunächst schonend zu kühlen, die Wunde trocken zu halten und erst einmal heilen zu lassen. Nach etwa drei Tagen kann mit der Pflege mit einer narbenhemmenden Salbe begonnen werden. Besonders wichtig ist es außerdem, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Die Haut reagiert nach der Laserbehandlung ganz besonders empfindlich darauf und im schlimmsten Fall kann es zu Pigmentstörungen kommen. Während der aktiven Behandlungszeit sollte deshalb Sonnenlicht vermieden, danach mit einem entsprechenden Sonnenschutz nachgesorgt werden.
Kosten einer Laserentfernung
Wer sich für eine Laserentfernung entscheidet, wird sich früher oder später auch die Frage nach den anfallenden Kosten stellen. Dies ist allerdings gar nicht so leicht zu beantworten. Laut einer Übersicht von Laser Ästhetik in Essen sind verschiedene Faktoren entscheidend, darunter die Größe des Tattoos, die Leistungsstärke des verwendeten Lasers, die Farbdichte, die Tintenqualität, die Farbe des Tattoos und der Hauttyp. Die große Variabilität in den unterschiedlichen Faktoren erklärt auch, weshalb die Frage nach dem Preis nur in einem persönlichen Beratungsgespräch zu beantworten ist und pauschale Angaben kaum möglich sind. Als grober Überblick kann festgehalten werden, dass besonders kleine Tattoos bereits bei etwa 70 € pro Sitzung starten, während größere Tattoos im unteren bis mittleren dreistelligen Bereich angesiedelt sind.
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